Δευτέρα 17 Φεβρουαρίου 2020

Der jüdische Oralpathologe Bernhard Gottlieb (1885–1950) und seine wissenschaftliche „Entwurzelung“ im „Dritten Reich“

Der jüdische Oralpathologe Bernhard Gottlieb (1885–1950) und seine wissenschaftliche „Entwurzelung“ im „Dritten Reich“:

Zusammenfassung

Als Adolf Hitler 1938 den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich vollzog, gelangte der berühmte jüdische Oralpathologe Bernhard Gottlieb in große Bedrängnis. Der Wiener Hochschullehrer verlor umgehend seine Anstellung und Lehrbefugnis und sah sich zur Emigration gezwungen.

Während die wissenschaftliche Ausnahmestellung Gottliebs innerhalb der internationalen Oralpathologie gut dokumentiert ist, fanden die vielschichtigen Implikationen seiner Entrechtung und Zwangsemigration im „Dritten Reich“ bis dato wenig Beachtung. Vor diesem Hintergrund stellt der vorliegende Beitrag die Frage nach den konkreten Auswirkungen dieses einschneidenden Ereignisses auf Gottliebs Leben und Werk.

Grundlage der Arbeit ist eine eingehende Analyse der wissenschaftlichen Laufbahn Gottliebs auf Basis archivalischer Quellen und einer Reanalyse der einschlägigen Forschungsliteratur. Zur Klärung der skizzierten Fragestellung werden Gottliebs Karrierestatus und seine wissenschaftlichen Erfolge bis 1938, die konkreten Hintergründe seiner Zwangsemigration sowie der weitere Verlauf seiner Vita und Karriere im Immigrationsland USA einer kritischen Betrachtung unterzogen. Zudem gilt es zu eruieren, inwieweit Gottlieb nach 1945 bzw. posthum an seinen frühen fachlichen Ruhm anknüpfen konnte.

Die Studie gelangt zu dem Ergebnis, dass Gottlieb nach seiner Emigration in die USA einen Karrierebruch erlitt. Hierfür waren mehrere Faktoren maßgeblich: vor allem kulturelle und altersbedingte Anpassungsprobleme, schwierige Rahmenbedingungen vor Ort sowie knappe finanzielle Ressourcen erschwerten Gottlieb in den USA die Fortsetzung der Karriere. Erst für die letzten beiden Jahrzehnte finden sich – insbesondere im Umfeld der Universität Wien – Bemühungen, Bernhard Gottlieb und seine wissenschaftlichen Leistungen in das kollektive Gedächtnis zurückzuholen.

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