Κυριακή 1 Δεκεμβρίου 2019

PSA-Rezidiv nach radikaler Prostatektomie

Zusammenfassung

Nach einer radikalen Prostatektomie hat der PSA-Wert auf ein Minimallevel abzufallen (untere Grenze der Messbarkeit) und dann unverändert zu bleiben. Steigt er über eine Grenze von 0,25 ng/ml an, muss man von einem biochemischen Rezidiv ausgehen. Dieses ist in jedem Fall der Vorbote eines klinischen Rezidivs, das behandelt werden muss. Dabei ist unerheblich, ob der Patient daran sterben wird oder nicht.
Wenn der Verdacht auf ein Lokalrezidiv besteht, sollte bestrahlt werden. Die lokale Radiotherapie kann in Abhängigkeit zusätzlicher Risikofaktoren durch eine nachgeschaltete Hormontherapie ergänzt werden, die auch intermittierend sein kann.
Besteht der Verdacht auf Fernmetastasen (systemisches Rezidiv), sollte eine Hormontherapie erfolgen. Patienten, die nach der Salvage-Strahlentherapie einen erneuten PSA-Anstieg aufweisen, sollten ebenfalls einer Hormontherapie zugeführt werden.

Genetik des Prostatakarzinoms

Zusammenfassung

Das Prostatakarzinom stellt die häufigste Krebserkrankung und die dritthäufigste Krebstodesursache bei Männern in Europa dar. Die Möglichkeiten der Behandlung und Früherkennung des Prostatakarzinoms nahmen in den letzten Jahren deutlich zu. Von großer Wichtigkeit ist dabei auch die Identifizierung von Patientengruppen, die ein besonders hohes Risiko haben, ein Prostatakarzinom zu entwickeln, um sie einem gezielten, intensivierten Früherkennungsprogramm zuzuführen. Es wird vermutet, dass bei etwa 10 % der Männer genetische Ursachen im Rahmen eines monogen vererbten Tumorsyndroms für die Entstehung des Prostatakarzinoms verantwortlich sind. Die am häufigsten mit Prostatakarzinom in Verbindung gebrachten Gene sind BRCA1, BRCA2 und HOXB13, die zusammengenommen etwa 40 % der genetisch bedingten Prostatakarzinome verursachen. Daneben wird der Einfluss zahlreicher anderer Gene, wie u. a. der sog. Lynch-Syndrom-Gene, diskutiert. Mutationen der BRCA1- und BRCA2-Gene haben auch einen bedeutenden Einfluss auf die Eigenschaften, die Prognose und den Verlauf des Prostatakarzinoms. Des Weiteren gibt es Hinweise dafür, dass Prostatakarzinome basierend auf BRCA-Keimbahnmutationen, ähnlich wie bei Brust- und Eierstockkrebs, besser auf platinbasierte Therapien ansprechen. Auch neue Therapien, wie PARP-Inhibitoren, könnten zukünftig in bestimmten Fällen zum Einsatz kommen. In jedem Fall ermöglicht der Nachweis einer familiären Mutation bei einem Prostatakarzinompatienten eine prädiktive Testung von Angehörigen zur Beurteilung des individuellen Tumorrisikos mit der Möglichkeit einer engmaschigen Früherkennung für Hochrisikopersonen und der Entlastung jener, die die Mutation nicht geerbt haben.

BPO/LUTS – Aktuelles zur medikamentösen Therapie

Zusammenfassung

„Lower urinary tract symptoms“ (LUTS) gehören zu den häufigsten Beschwerden der Patienten in der täglichen urologischen Praxis, wobei eine benigne Prostatavergrößerung die häufigste Ursache für LUTS bei Männern darstellt. Für die Therapie, die nur bei subjektiv störender Symptomatik eingeleitet werden sollte, stehen neben einer operativen Sanierung zunächst konservative und medikamentöse Therapiestrategien zur Verfügung. Diverse Phytotherapeutika führen zwar zur Verbesserung der Symptomatik (IPSS [„international prostate symptome score“]) und des Harnstrahls (Qmax), die Krankheitsprogression wird jedoch nicht beeinflusst. Ähnliches, wenn auch deutlich besser untersucht, gilt für die Gruppe der schnell wirksamen α1-Blocker. Bei Patienten mit einem Prostatavolumen <40 ml gelten sie als Mittel der ersten Wahl. Mit einer Reduktion des Prostatavolumens und damit einhergehend einer Verhinderung der Krankheitsprogression bilden 5α-Reduktase-Hemmer eine wichtige Säule in der medikamentösen Therapie der männlichen LUTS. Ein Wirkungseintritt ist jedoch frühestens nach 3‑monatiger Therapiedauer zu erwarten. Mit Tadalafil, 5 mg/Tag, steht auch ein PDE5-Hemmer („Phosphodiesterase-5“) für die Pharmakotherapie der LUTS zur Verfügung. Neben der Verbesserung einer ED („Erektile Dysfunktion“) vermindert die Behandlung auch die LUTS-Symptomatik (IPSS). Patienten, bei denen die Harnspeichersymptomatik vordergründig ist, profitieren von einer Therapie mit verschiedenen Muskarinrezeptorantagonisten. Dabei sollte im Vorfeld eine ausgeprägte subvesikale Obstruktion mit Restharnbildung ausgeschlossen werden. Bei schlechter Verträglichkeit dieser Substanzgruppe (Mundtrockenheit, Obstipation) kann alternativ der Beta-3-Agonist Mirabegron eingesetzt werden, der bei ähnlicher Wirksamkeit besser verträglich ist, sofern keine ausgeprägte Hypertonie bekannt ist. Die angeführten Substanzgruppen wurden in verschiedenen Kombinationen getestet, wobei neben der erwünschten additiven Wirkung auch eine Verstärkung der Nebenwirkungen berücksichtigt werden muss.

Nykturie – durch Behandlung die Lebensqualität steigern

Zusammenfassung

Nykturie, die Notwendigkeit des nächtlichen Wasserlassens, betrifft durchschnittlich 3/4 der Männer und Frauen über 70. Aber auch jüngere Patienten können von dieser Problematik betroffen sein. Die Folgen der verminderten Qualität des Schlafes und der geringeren bzw. eingeschränkten Schlafeffizienz können großen Einfluss auf die Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und das Auftreten depressiver Symptome nehmen. In diesem Übersichtartikel werden zunächst die unterschiedlichen Auslöser einer Nykturie genauer betrachtet und Ursachen im Bereich der Urinproduktion, -speicherung und -ableitung, aber auch in nichturologischen Bereichen dargelegt. Im Anschluss wird die Notwendigkeit einer ursachenangepassten Therapie der Nykturie diskutiert. Generell kann eine Therapie der Nykturie aufgrund der multifaktoriellen Ursachen immer nur nach genauer Diagnose erfolgen. So wird eine globale Polyurie aufgrund von Polydipsie, Diabetes insipidus oder Diabetes mellitus anders therapiert als beispielsweise Nykturie aufgrund einer überaktiven Blase oder eines benignen Prostatasyndroms (BPS). Letztlich wird in diesem Artikel auch noch die Verschiebung der ADH-Sekretion als eine Ursache für nächtliche Polyurie genauer betrachtet. Ein verschobener oder gestörter Zyklus bzw. eine ADH-Rezeptor-Dysfunktion führen folglich zur Bildung größerer Mengen Urins auch während des Schlafes und dadurch häufig zu einer nächtlichen Polyurie. Hier muss besonders der Einsatz von Desmopressin, eines synthetischen Analogons des körpereigenen antidiuretischen Peptidhormons (ADH) Vasopressin, als therapeutische Option erwähnt werden. Desmopressin fördert die Rückresorption von Wasser und führt somit zu einer Reduktion der Nykturiesymptomatik.

Ialuadapter in der Praxis

Editorial

Editorial

Diagnostik bei weiblicher Inkontinenz: Was ist notwendig?

Zusammenfassung

Als Harninkontinenz bezeichnet man den unwillkürlichen Verlust von Urin. Es handelt sich dabei jedoch um ein Symptom und kein eigenständiges Krankheitsbild. Inkontinenz tritt infolge einer Störung in der Speicher- oder Entleerungsfunktion der Blase auf. Die Prävalenz für die Belastungsinkontinenz bei Mädchen bzw. Frauen von 15–64 Jahren liegt zwischen 10 und 40 %, bei Frauen in Pflegeheimen betrifft sie sogar 77 %. Die Harninkontinenz ist häufig mit einem großen Leidensdruck und einer wesentlichen Beeinträchtigung des Alltags verbunden. Doch nur ca. 25 % der Betroffenen sind diesbezüglich in Behandlung.
Kontrovers diskutiert werden derzeit v. a. die diagnostischen Möglichkeiten der Inkontinenz. Trotz der hohen Morbidität gibt es Empfehlungen zur Diagnostik derzeit, aufgrund fehlender Studiendaten, nur als Expertenmeinung mit einem Evidenzlevel von 4. Die aktuellen Empfehlungen orientieren sich v. a. an der Therapieplanung. Während vor konservativen Maßnahmen eine Anamnese inklusive Miktionsprotokoll, die klinische Untersuchung, die Restharnmessung und eine Urinuntersuchung als ausreichend erachtet werden, sind die empfohlenen Untersuchungen vor operativer Therapie umfangreicher. In diesem Fall werden ergänzend auch eine funktionelle Diagnostik, die eine Uroflowmetrie und eine Urodynamik beinhaltet, empfohlen. Im Einzelfall können zusätzliche Untersuchungen wie eine Urethrozystoskopie oder eine Ausscheidungsurographie notwendig werden.

Mit sensibler Kontinenzberatung die Scham überwinden

Beckenbodensenkung

Zusammenfassung

Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick über Beckenbodeninsuffizienz und Harninkontinenz, deren Abgrenzungen, Prävalenz und klinische Symptome. In der Folge wird die Diagnostik durch Anamnese und körperliche Untersuchung sowie weitere nichtinvasive und invasive Tests erläutert. Nun folgt die Therapie, hierbei werden verschiedene konservative und operative Therapiemöglichkeiten aufgeführt. Weiterhin wird die Netzversorgung im Hinblick auf spezifische Komplikationen beleuchtet.

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