Δευτέρα 4 Νοεμβρίου 2019

Dermatoskopie – 30 Jahre nach der 1. Konsensus-Konferenz

Dermatochirurgie im Zeitalter der neuen oralen Antikoagulanzien/direkten oralen Antikoagulanzien

Zusammenfassung

Die Beibehaltung der medikamentösen Blutverdünnung durch orale Antikoagulanzien bei Eingriffen an der Haut ist mittlerweile in fast allen Fällen etablierte, leichtliniengerechte Praxis. Das früher übliche „bridging“ mit subkutanen oder intravenösen Heparinen ist heute obsolet. Trotzdem gibt es auch bei der Einnahme von neuen direkten oralen Antikoagulanzien (NOAK [neue orale Antikoagulanzien] = DOAK [direkte orale Antikoagulanzien]) noch Unsicherheiten. In dieser Übersicht analysieren wir den aktuellen Stand und geben die Empfehlungen für eine Fortführung bei Eingriffen an der Haut nach individueller Risikoabwägung.

Panorama Dermatologische Praxis

Dermatochirurgie 2019

Schnell wachsender, blutender Knoten an der Ferse

Perioperative Antibiose in der Dermatochirurgie – Stand 2019

Zusammenfassung

Als perioperative Antibiotikaprophylaxe (PAP) wird die kurzfristige, im Allgemeinen präoperativ einmalige Verabreichung eines Antibiotikums bezeichnet. Ziel der PAP ist zum einen die Reduktion von postoperativen Wundinfektionen als auch bei Hochrisikopatienten die Verhinderung der Entstehung einer bakteriellen Endokarditis. In Anbetracht der steigenden Antibiotikaverordnungszahlen sowie einer zunehmenden Resistenzentwicklung ist ein rational begründeter Einsatz der PAP in der operativen Dermatologie zu fordern. Dabei steht die Identifikation von Risikofaktoren, die durch den Patienten, das operative Prozedere und die Lokalisation bedingt sind, an erster Stelle. Auf der Basis dieser Faktoren kann im Anschluss eine zielgerichtete Indikation zur PAP gestellt werden und eine unnötige, aus falschem Sicherheitsbedürfnis geleitete Antibiotikagabe vermieden werden.

Fallstrick kryothermische Dermatitis artefacta

Zusammenfassung

Wir präsentieren 4 klinisch-histologisch korrelierte Fälle junger Patienten mit kryothermischer Dermatitis artefacta, die initial als primär bullöse Dermatosen oder Arzneimittelreaktionen fehldiagnostiziert wurden. Die kryothermische Dermatitis artefacta weist Ähnlichkeiten mit authentischen Dermatosen wie der linearen Ig(Immunglobulin)A-Dermatose, Herpes-Virus-Infektion, dem bullösen Pemphigoid oder einer fixen Arzneimittelreaktion auf. Sie sollte als Differenzialdiagnose bei ungewöhnlichen Verläufen wiederkehrender Blasen bei adoleszenten und jungen erwachsenen Patienten mit in Betracht gezogen werden. Wir fassen die klinischen und histologischen Merkmale zusammen, die für die korrekte Diagnosestellung und damit ursächliche Behandlung der Patienten hilfreich sind.

Aktuelle Aspekte zum Schmerzmanagement während und nach dermatologischen Operationen

Zusammenfassung

Mit dem Projekt „Schmerzfreies Krankenhaus“ wurde erstmals versucht, das Niveau der postoperativen Versorgung zu verbessern, indem schmerztherapeutische Standards (Konzepte) in den einzelnen operativen Fächern vereinheitlicht Anwendung finden sollten. Die Dermatochirurgie stellt hier keine Ausnahme dar. Neben der rein medikamentösen Therapie ist es wichtig, auch den biospychosozialen Aspekt des Symptoms Schmerz zu betrachten, denn nur so besteht die Möglichkeit, im weiteren Verlauf eine Chronifizierung des akuten Schmerzes zu verhindern. Die medikamentöse Therapie sollte hierbei nicht nur dem klassischen WHO(World Health Organization)-Stufenschema (Schmerztherapie nach Schmerzstärke) angepasst werden, sondern sollte vielmehr auch auf den Aspekt Schmerzqualität eingehen. In unserem Übersichtsbeitrag möchten wir auf diese Aspekte näher eingehen und unser Behandlungskonzept für die Dermatochirurgie vorstellen.

Ausgeprägte Tinea corporis durch ein Terbinafin-resistentes Trichophyton-mentagrophytes -Isolat vom indischen Genotyp bei einem Säugling aus Bahrain in Deutschland

Zusammenfassung

Ein 6 Monate alter weiblicher Säugling aus Bahrain litt an einer ausgeprägten Dermatomykose des gesamten Integuments. Die topische Behandlung mit Terbinafin über 2 Monate führte zu keinerlei Besserung. An der Dermatophytose erkrankte erwachsene Familienmitglieder und Kinder wurden im Heimatland ebenfalls ohne Erfolg topisch und auch systemisch – mit Voriconazol – antimykotisch behandelt. Die mykologische Diagnostik während eines Urlaubsaufenthaltes in Deutschland erbrachte den Nachweis des zoophilen Dermatophyten Trichophyton (T.) mentagrophytes. Mittels Sequenzierung der „internal transcribed spacer“(ITS)-Region der rDNA (ribosomale Desoxyribonukleinsäure) des Pilzes ließ sich der neu beschriebene Genotyp VIII innerhalb der Spezies Tmentagrophytes identifizieren. Dieser Genotyp von Tmentagrophytes ist der Haupterreger der aktuellen Epidemie von chronischen therapierefraktären Dermatophytosen in Indien. Von einer Übertragung dieses indischen Dermatophytengenotyps in andere Länder im Rahmen der Globalisierung muss ausgegangen werden. Ein wesentlicher Teil dieser indischen T.-mentagrophytes-Stämme ist zudem in vitro und genetisch – Punktmutationen der Squalenepoxidase (SQLE) – resistent gegenüber Terbinafin. Für das hier untersuchte T.-mentagrophytes-Isolat aus Bahrain bestätigte sich in der SQLE-Mutationsanalyse der Nachweis der Punktmutation TTC/TTA, die für die F397L-Aminosäuresubstitution des Enzyms steht. Der Stamm war zudem in vitro resistent gegen Terbinafin. Diese Punktmutation ist im hohen Maße mit einer In-vitro-Resistenz des Dermatophyten gegenüber Terbinafin assoziiert. Das Mädchen wurde erfolgreich rein topisch mit Miconazol, dann auch im Wechsel mit Ciclopiroxolamin behandelt. Es handelt sich hier um die erste Beschreibung einer Infektion durch einen Terbinafin-resistenten T.-mentagrophytes-Stamm vom ITS-Genotyp VIII aus Indien in Deutschland.

Versorgung von chronisch entzündlichen Hauterkrankungen

Zusammenfassung

Hintergrund

Psoriasis, atopisches Ekzem und Urtikaria sind chronisch entzündliche Hauterkrankungen mit einer oft hohen Belastung für Betroffene und deren Familien. Die Behandlung und Versorgung dieser Erkrankungen machen große Fortschritte, dennoch nehmen Betroffene dermatologische Versorgung scheinbar häufig nicht in Anspruch.

Fragestellung

Ziel dieser Studie war es zu schätzen, welcher Anteil der Personen mit einer schweren Form von Psoriasis, atopischem Ekzem oder Urtikaria in Bayern bei einem niedergelassenen Dermatologen in Behandlung ist.

Material und Methoden

Alle in der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) gelisteten niedergelassenen Dermatologen (n = 499) wurden im Januar und Februar 2017 angeschrieben und eingeladen, an einer Querschnitterhebung teilzunehmen. Angaben der Dermatologen über ihre aktuellen Patientenzahlen („keine“, „1–19“, „20–49“, „50 Patienten und mehr“) wurden mittels 3 verschiedener Schätzweisen (konservativ, mittel und progressiv) mit 1‑Jahres-Prävalenzangaben aus der Literatur sowie Bevölkerungsdaten und Daten der KVB in Relation gesetzt.

Ergebnisse

Insgesamt nahmen 137 Dermatologen an der Querschnittstudie teil (38,7 % Frauen; Durchschnittsalter 53,2 ± 8,5 Jahre). Die konservative Schätzung deutet darauf hin, dass sich 56,5 % der von mittelschwerer bis schwerer Psoriasis Betroffenen, 57,3 % der von moderatem bis schwerem atopischem Ekzem Betroffenen und 71,9 % der von chronisch spontaner Urtikaria Betroffenen in Bayern nicht in niedergelassener dermatologischer Betreuung befanden.

Diskussion

Viele Betroffene scheinen nicht in dermatologischer Behandlung in einer Praxis zu sein. Hürden hierfür müssen aufgedeckt und minimiert werden. Hierfür sind weiterführende, größere Studien erforderlich, um potenzielle Barrieren in der optimalen Patientenversorgung zu spezifizieren.

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