Σάββατο 12 Οκτωβρίου 2019

Die aktualisierte S3-Leitlinie Schizophrenie

Zusammenfassung

Die Schizophrenie ist eine der schwersten psychischen Erkrankungen und führt zu erheblichen persönlichen und sozialen Beeinträchtigungen der betroffenen Personen. Die Erkrankung verläuft häufig rezidivierend, resultiert in einer erhöhten Mortalität, bedingt mit die höchsten sozioökonomischen Kosten aller Erkrankungen und die betroffenen Personen erleben in vielen Alltags- und Behandlungssituationen eine Stigmatisierung. Die Revision der 1998 erstmalig erschienen und 2006 zuletzt aktualisierten S3-Leitlinie Schizophrenie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) begann im Jahre 2012 und die Fertigstellung der Leitlinie erfolgte 2019. Die aktualisierte S3-Leitlinie Schizophrenie richtet sich an alle Akteure, die an der Versorgung von Menschen mit einer Schizophrenie in allen Sektoren des Versorgungssystems beteiligt sind sowie an die Entscheidungs- und Kostenträger im Gesundheitssystem. Die Leitlinie adressiert die allgemeinen Grundlagen der Erkrankungen und formuliert Empfehlungen zur Diagnostik und Differenzialdiagnostik, zu allgemeinen therapeutischen Prinzipien, zur Pharmakotherapie und anderen somatischen Verfahren, zur Psychotherapie und zur psychosozialen Therapie, zum Umgang mit besonderen Behandlungsbedingungen, zur Rehabilitation und zur Versorgungskoordination. Schließlich werden die Kosteneffektivität der Behandlung und das Qualitätsmanagement vor dem Hintergrund der vorhandenen Evidenz untersucht und dargestellt. Entscheidend für eine erfolgreiche Anwendung der S3-Leitlinie ist dabei für alle Phasen und Aspekte des Versorgungsprozesses das multiprofessionelle und multimodale Vorgehen bei durchgehend empathisch-wertschätzender therapeutischer Haltung.

Paradoxe zerebrale Luftembolie durch Portkatheter

Update Schlaganfall

Mitteilungen der DGPPN 10/2019

Hirnstimulation zur Behandlung schlaganfallbedingter motorischer Defizite

Zusammenfassung

Die Funktionserholung schlaganfallbedingter Defizite wird wesentlich durch neuronale Reorganisationsprozesse bestimmt. Neurorehabilitative Ansätze zielen daher darauf ab, positive Prozesse zu unterstützen und maladaptive neuronale Vorgänge zu supprimieren. In diesem Übersichtsartikel resümieren wir die wesentlichen Befunde aus Studien zur nichtinvasiven und invasiven Hirnstimulation hinsichtlich eines Nutzens für die Behandlung motorischer Defizite nach einem Schlaganfall. Darüber hinaus diskutieren wir auch mögliche Ansatzpunkte, um neuromodulatorische Ansätze effektiver zu gestalten und damit das Outcome der Patienten zu verbessern.

Beatmung in neurologischen Organisationseinheiten in Deutschland

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Beatmung neurologischer Patienten umfasst die Beatmung akut intensivpflichtiger neurologischer Patienten, das Weaning, die neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation beatmeter Patienten und die außerklinische Beatmung neurologischer Patienten. Im letzten Jahrzehnt ist es in der Neurologie in Deutschland zu einem starken Ausbau der Bettenkapazitäten insbesondere in den Bereichen des Weanings und der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation beatmeter Patienten gekommen.
Die genauen Strukturen in den Bereichen Bettenkapazität, apparative Ausstattung, Personal und Qualifikation, Behandlungsmethoden und -konzepte sind nicht bekannt.

Ziel der Arbeit (Fragestellung)

Ziel dieser Umfrage war eine detaillierte Erhebung von Kennzahlen bezüglich der Strukturen der Einheiten, die beatmete neurologische Patienten behandeln, hinsichtlich Bettenkapazität, apparativer Ausstattung, Personal und Qualifikation sowie Behandlungsmethoden und -konzepte.

Material und Methoden

Es wurde eine Onlineumfrage mit 48 Fragen zu Art und Größe der Einrichtungen, strukturellen Kriterien, apparativer und personeller Ausstattung entwickelt, die von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für außerklinische Beatmung e.V. (DIGAB) und der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation e.V. (DGNR) unterstützt wurde.

Ergebnisse

An der Onlinebefragung nahmen 63 Einrichtungen, die insgesamt 687 neurologische Beatmungsbetten führten, teil. In den meisten Organisationseinheiten wurden umfangreiche Strukturen in den Bereichen apparative Ausstattung, Personal und Qualifikation, Behandlungsmethoden und -konzepte vorgehalten. Bis auf die neurophysiologische Elektrophysiologie war keine apparative Methode durchgängig verfügbar. 49 % (n = 27/55) der Einrichtungen führten Einstellungen einer außerklinischen Beatmung, 18 % (n = 18/55) stationäre Kontrollen einer außerklinischen Beatmung, 9 % (n = 5/55) ambulante Kontrollen einer außerklinischen Beatmung bzw. eine Beatmungssprechstunde und 18 % (n = 10/55) ein Auslesen von Heimbeatmungsgerätedaten durch.

Diskussion

Einheiten, auf denen die Beatmung neurologischer Patienten stattfindet, verfügen in Deutschland über eine hohe Bettenkapazität. Die Uneinheitlichkeit der Strukturmerkmale in den befragten Einheiten spricht allerdings für die Erfordernis eines Konsenses über die für die Behandlung der oft komplex und schwer erkrankten neurologischen Beatmungspatienten erforderlichen Strukturmerkmale. Die Versorgung außerklinisch beatmeter Patienten, auch im Hinblick auf ein eventuell im Langzeitverlauf ihrer Erkrankung doch noch mögliches Weaning, ist von diesem Erfordernis in besonderem Ausmaß betroffen.

Lebensqualität und Behinderung nach schwerem Schlaganfall und neurologischer Frührehabilitation

Zusammenfassung

Hintergrund

Daten zum Outcome im Langzeitverlauf schwer betroffener Schlaganfallpatienten nach der Entlassung aus der neurologischen Frührehabilitation (NFR) sind wichtig zur Steuerung der Frührehabilitationsphase und der weiteren ambulanten Betreuung.

Ziele

Analyse des Outcomes von Patienten nach schwerem Schlaganfall 3 und 12 Monate nach Abschluss der NFR.

Methoden

Telefoninterviews von Schlaganfallpatienten (ICD-10: I61, I60, I63 und I64 sowie OPS 8‑552) 3 und 12 Monate nach Entlassung aus den NFR-Abteilungen der drei Hamburger Asklepios Kliniken. Strukturierte Interviews mit Erfassung u. a. von Behinderung (modifizierte Rankin-Skala, mRS; Frühreha-Barthel-Index, FRBI) und Lebensqualität (SF-12).

Ergebnisse

Insgesamt 270 von 1045 behandelten Schlaganfallpatienten wurden zwischen 10/2015 und 11/2017 in die Studie eingeschlossen. Datenanalyse: nach 3 Monaten 200 Patienten, nach 12 Monaten 151 Patienten. Verlaufsdaten (n = 151) dokumentierten eine signifikante Verbesserung des medianen FRBI (p < 0,001). Einflussfaktoren für ein schlechteres funktionelles Outcome (höherer mRS-Wert) nach 12 Monaten waren Alter (pro Dekade OR 1,5 [1,09; 2,02], p = 0,01) und höherer mRS-Wert bei Entlassung (OR 5,43 [1,18, 25,09], p = 0,03). Weibliches Geschlecht reduzierte das Risiko für schlechteres Outcome nach 12 Monaten (OR 0,49 [0,25, 0,96], p = 0,04). Keine signifikante Änderung der Lebensqualität (SF-12) ergab sich im Verlauf. Die psychische Lebensqualität war nicht unterschiedlich (p = 0,32) im Vergleich zu einem historischen, signifikant geringer (p < 0,001) behinderten Schlaganfallkollektiv.

Diskussion

Die überlebenden Patienten nach schwerem Schlaganfall erholen sich im Verlauf bis zu 12 Monaten nach Entlassung signifikant. Die psychische Lebensqualität unterscheidet sich nicht von einem historischen, gering behinderten Kollektiv.

Intrazerebrale Blutung: „hot topics“

Zusammenfassung

In den vergangenen Jahren sind deutliche Fortschritte in der Akutbehandlung von Patienten mit intrazerebraler Blutung (ICB) erzielt worden. Zwar haben zahlreiche randomisierte Studien neutrale Ergebnisse geliefert, dennoch sind wichtige Erkenntnisse für das Design von Folgestudien generiert worden. Ferner ist eine Reihe an Observationsstudien veröffentlicht worden, welche die Basis für weitere methodisch stärkere Untersuchungen darstellen. Im Fokus steht die Vermeidung einer frühen Blutungsprogression, welche durch Blutdruckmanagement und Hämostase beeinflusst werden kann. Auch könnte die Operation der ICB durch minimal-invasive Techniken eine Renaissance erleben. Des Weiteren rückt das perifokale Ödem und dessen pharmakologische Modulation zunehmend in den Blickpunkt. Auch das Thema optimale Therapie des Ventrikeleinbruchs wird weiterhin sehr dynamisch weiterentwickelt. Schließlich sind in der langfristigen Therapie und der antithrombotischen Behandlung viele Entwicklungen angestoßen worden, die derzeit in randomisierten Studien untersucht werden. Der vorliegende Artikel geht auf diese relevantesten Themenkomplexe in der Akut- und Langzeittherapie von ICB-Patienten ein und gibt einen Überblick zu den aktuellen Kontroversen in diesen Behandlungsfeldern.

Posteriore kortikale Atrophie – ein heterogenes Syndrom

Diagnostik des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls („Hirntod“) – was ist neu?

Zusammenfassung

Die Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls (IHA) erfolgt in Deutschland gemäß Richtlinie der Bundesärztekammer, deren vierte Fortschreibung seit Juli 2015 gültig ist. Im vorliegenden Beitrag erfolgt eine aktuelle Standortbestimmung. Internationale Fallberichte mit vermeintlich unzutreffender IHA-Diagnose werden aus Sicht der deutschen Richtlinie bewertet. Diese Fallberichte untermauern die deutsche Richtlinie, insbesondere ihre folgenden Vorschriften: 1. Bei Patienten mit bekannter oder vermuteter Adaptation an chronische Hyperkapnie ist die Feststellung der Apnoe nicht in der gewohnten Art durchführbar und daher der Nachweis des zerebralen Zirkulationsstillstands zu führen. 2. Für die Perfusionsszintigraphie zum Nachweis des zerebralen Zirkulationsstillstands dürfen grundsätzlich nur validierte lipophile Radiopharmaka eingesetzt werden. Dies ist kompatibel mit neuen Forschungsdaten, die nach Zirkulationsstillstand eine mehrstündige Reaktivierbarkeit zellulärer Funktionen, nicht aber der Hirnfunktion anzeigen. Die kürzlich aktualisierten Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) zur apparativen Zusatzdiagnostik umfassen redaktionelle Änderungen (unter anderem präzisere Festlegungen zu den Elektrodenpositionen für die Elektroenzephalographie), Vorgaben zur Bildanzeige bei digitaler Elektroenzephalographie und altersbezogene Mindestwerte des arteriellen Mitteldrucks bei Kindern für die Doppler- und Duplexsonographie. Die neuen Vorgaben zur institutionellen Organisation der IHA-Diagnostik in dem jüngst in Kraft getretenen „Zweiten Gesetz zur Änderung des Transplantationsgesetzes – Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende“ (GZSO) werden erörtert und kritisch diskutiert.

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